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Der Psoas: Kampf- Fluchtmukel und schützender Wächter

sambhavi@yoga-bielefeld.de

 Yoga am Ganges im Himalaya 2013

Der Psoas: der tiefliegende Lendenmuskel als Kampf und Fluchtmuskel, schützender Wächter und zuständig
für unseren würdevollen Gang.

Und doch können wir diese tiefliegende Muskelgruppe nicht bewusst steuern, sie entzieht sich als archaisches Sicherheitssystem unserer Aufmerksamkeit. Sinnvoll das das von alleine passiert und wir nicht groß überlegen müssen um uns in Schutz und Sicherheit zu bringen. Spannungen im Psoas nehmen wir nur indirekt war. Unser emotionales Wohlbefinden befindet sich jedoch in ständiger Wechselbeziehung zum Psoas sowie auch zum Zwerchfell, unserem sogenannten emotionalen Gürtel. (emotional belt).


Der Psoasansatz befindet sich etwas unterhalb der Leiste am Oberschenkel, zieht quer tief durch den Bauch und setzt an den Wirbeln des unteren Rückens, der Lendenlordose, an.
Der Psoas reguliert u.a. die Stellung der Beine und der Lendenlordose, sorgt für gerade und entspannte Schultern und ist ein wichtiger Muskel für die Hüftbeugung und einen dynamischen Beckenboden.
Ist er im Dauerstress und kann geladene Spannung nicht loslassen beeinflusst dies unser Wohlbefinden im unteren Rücken. Auch langes Sitzen am Computer bedeutet für diesen Muskel kein artgerechtes Leben.


Ein ausgeglichenes Nervensystem reagiert auf äußere Anforderungen und Reize mit natürlichen Zyklen von Erregung (Ladung) und Entspannung (Entladung) und nutzt zur Regulation flexibel die gesamte ihm zur Verfügung stehenden Bandbreite.

Lang andauernder Stress oder einschränkende Verhaltensmuster hindern die intelligenten, selbstregulativen Kräfte unseres Körpers und der Psyche an der natürlichen Selbstheilung.
Durch archaisch angelegte Stressreaktionen, auf z.B. Angst oder Überforderung, werden Neurotransmitter ausgeschüttet die eine Kampf-Flucht (Energie - Adrenalin, Schmerzunempfindlichkeit - Dopamin) oder auch eine Erstarrungsreaktion als unbewusste Überlebensstrategie auslösen. Psoas und Zwerchfellgürtel werden dadurch aktiviert und mit Spannung geladen. Wir sind bereit!
Unsere Grundbedürfnisse (Hunger, Durst, Sexualität, Gemeinschaft….) sind nicht mehr wahrnehmbar.
Das dysregulierte Nervensystem gleicht einem Auto bei dem Gas- und Bremspedal zugleich voll durchgedrückt werden. Und dies fühlt sich auch bei Menschen gar nicht gut an. Sprunghafte Schwankungen oder auch eine Fixierung in einer bestimmten Reaktion sind Ausdruck eines „festgefahrenen“ Nervensystems.


Da das Zwerchfell an seiner Unterseite mit dem Psoas verwachsen ist, wirkt sich eine Tonuserhöhung auch unmittelbar auf das Diaphragma aus und schränkt die Atemfunktion ein.
Das Zwerchfell als zentrale Spannungseinheit hat Einfluss auf unseren gesamten Körper. Es funktioniert wie ein Motor für den Rhythmus der gesamten Faszien-Bewegungen mit 8-12 Bewegungen pro Minute.
Wunderbar, wie praktisch die Natur dies in unserer menschlichen Evolution eingerichtet hat! Ist das Zwerchfell elastisch und wird durch korrekte Atmung „am Leben erhalten“ bekommt unser gesamter Körper eine feine Bindegewebsmassage, initiiert durch die gesunde Atmung!


Hält der Psoasmuskel an seiner Dauerspannung fest, initiiert durch ein allen Menschen innewohnendes primitives Reaktionssystem als schützende Überlebensstrategie, gerät auch unserer Zwerchfell unter Stress.
Ebenso steht das Diaphragma zu den Organen des Bauchraumes und des kleinen Beckens in wechselseitiger Beziehung. An der Oberseite ist das Zwerchfell mit dem Herzbeutel fest verbunden. Auch für die Beweglichkeit der Rippen und Brustwirbelsäule ist der Tonus des Zwerchfells entscheidend.


Eine wichtige Rolle spielen Psoas und Zwerchfell im psycho-emotionalen Bereich:
 
Die moderne Faszienforschung bezeichnen Muskeln auch als Wahrnehmungsorgane.
Die Psoasmuskeln halten wie ein Posten Wache um das Schwerkraftzentrum des Körpers, welches sich vor dem 3. Lendenwirbel befindet, zu schützen. Bei schreckhaften Erfahrungen, wenn die Sinne eine Situation als bedrohlich einordnen, zieht sich der Psoas automatisch zusammen um Kampf oder Flucht zu ermöglichen. Da er die schützende Spannung aufgrund unseres menschlichen Sozialisierungsprozesses nicht wieder automatisch loslassen kann braucht dieser unbewusste Muskel spezifische Impulse und eine Aktivierung des natürlichen Loslass-Mechanismus, der dem Körper signalisiert, dass er in einen Zustand von Ruhe und Erholung zurückkehren kann. 
Eine natürliche Möglichkeit zur Regulation sind Schütteln oder Zittern (nach David Berceli)
Der Psoas steht in Wechselbeziehung mit unserem Wohlbefinden, angespannt und starr, oder entspannt und flexibel.


Die Fähigkeit den Körper wieder zu spüren und bewusst wahrzunehmen, bringt uns in Kontakt mit den inhärenten, uns natürlich innewohnenden, Kräften der Selbstregulation und Selbstheilung. Eingefrorene, angespannte oder auch träge, empfindungslose Bereiche im Körper werden durch neue Lösungsmöglichkeiten im gegenwärtigen Moment wieder spürbar und die darin gebundene Vitalität kommt ins Fließen. Dies ermöglicht ein lebendiges Sein im Hier und Jetzt.


Eine Stressreaktion geschieht archaisch, unmittelbar und automatisch. 
Eine Entspannungsreaktion geschieht nur selten automatisch, ohne unser Zutun im herausfordernden Alltag. Sie kann geschehen wenn wir am Strand sitzen, die Weite des Meeres erschauend oder vielleicht bei einem Sparziergang in der Natur wenn wir den Wald einatmen. Der Schlüssel zu tiefer Entspannung und Regulierung der Vitalfunktionen ist ein echtes Bemühen, eine Entspannungsreaktion bewusst herbeizuführen.


Ganzheitliches Yoga Faszien Training ist dynamisch belebend, zutiefst entspannend und sinnliche Erfahrung zugleich.

Du bist herzlich willkommen die besonderen Bewegungen und interessanten Übungen selbst einmal zu erforschen.
Eine wahre Goldgrube für unsere körperliche und mentale Gesundheit!
Wir bieten im sivaraja yoga zentrum Bielefeld regelmäßig Kurse, Workshops und Weiterbildungen für Bewegungsinteressierte, Therapeuten und Yogalehrer an. Du bist herzlich willkommen!
Das besondere Yoga-Programm integriert die Faszien- Übungsprinzipien mit ihren spezifischen Trainingsreizen nach Dr. Robert Schleip, Direktor des internationalen Fascia Research Projekt, Uni Ulm und Techniken von Anando Würzburger (Hara Awareness Köln) die mich mit ihrer tiefen Menschenliebe und weisen Kenntnissen auf dem Weg des inneren Forschens immer wieder frisch inspiriert und jede meiner Yogastunden bereichert.

Bei Fragen kannst du mir gerne schreiben oder dich auch telefonisch melden.


Die Arme weiten und tief durchatmen im Sonnenaufgang
von Sabina Meyer 17. November 2024
Endlich tief durchatmen! THE POWER OF BREATH - ATEM – DIE KRAFTQUELLE DEINES LEBENS Die Schulung der Atmung ist ein kraftvolles Instrument um Körper und Geist zu beleben und Emotionen regulieren zu können. Über die Atmung scheiden wir sogar mehr Abfallprodukte aus als über die Verdauung! Yogische Atemübungen haben weitreichenden Nutzen und wirken auf alle Körpersysteme. Atemübungen können deine Atemfunktion signifikant verbessern und sind zudem ein ausgezeichnetes, vielschichtiges Lungentraining für jede und jeden. Sportler schätzen die Atemtechniken ebenso wie Menschen mit einschränkenden Atemmustern. Wenn du Meditation praktizierst ist die AtemAchtsamkeit ein wirksames Werkzeug. Die Regulierung des Atems hilft unsere Gedanken zu klären und bringt wieder eine innere Ordnung in unsere aufgewühlte Gefühlswelt. Unser Atem verbindet uns mit dem Flow des Lebens, wir sind in unseren Reaktionen auf Veränderungen und Anforderungen so flexibel wie das Leben selbst. Atem-Achtsamkeit hilft uns, das Bewusstsein auf die kreative Energie des Lebens auszurichten. Die vollständige YogaAtmung aktiviert den Haupt-Atemmuskel, unser Zwerchfell. Das Zwerchfell funktioniert wie ein Motor für die Bewegungen sämtlicher Faszien-Verbindungen. So entsteht eine natürliche Massage für die Bindegewebsstrukturen und die faszialen Organhüllen. Auch dient diese Atmung der Gefäßregulation. Einige Atemübungen reinigen und stärken die Lunge, Bronchien und Schleimhäute. Die freigewordene Kraft des Lebensatem macht uns wach und lebendig, gefühlte Tatkraft. Andere Atemtechniken wirken ausgleichend auf unsere Emotionen und erheben Geist und Gemüt. Die Art der Atmung verändert sogar die Neurohplastizität des Gehirns und beeinflusst unser emotionales Gehirn. Und es gibt Atemrhythmen die den inneren Monolog in unserem Kopf anhalten und uns helfen mit alten Denkgewohnheiten aufzuräumen. Bewusstseinsfähigkeit entwickelt sich. Erfahre selbst wie die Regulierung des Atems (PRANAYAMA) sowie ATEM-ACHTSAMKEIT, im ganzheitlichen Yoga, deine Konzentration auf der mentalen Ebene steigert und deine Willenskraft stärkt. Die Nerven werden gestärkt, und zugleich erlaubt uns das langsame Ausströmen des Atems tief in unser SELBST hineinzuentspannen. Durch eine regelmäßige Übungspraxis wird das Gleichgewicht im autonomen Nervensystem von Sympatikus und Parasympathikus, wieder hergestellt. Besonders die verlängerte Ausatmung in unserer Yogapraxis löst den Entspannungsreflex aus und lässt den Geist zur Ruhe kommen. Im Inneren harmonisiert PRANAYAMA die feinstofflichen, subtilen Lebensströme in den Nervenbahnen, den sogenannten NADIS, (sie entsprechen den Meridianen der chinesischen Medizin), und balancieren so unsere inneren Lebenskräfte aus. Zugleich erfahren wir eine vitale Frische, eine entspannte Aufmerksamkeit dehnt sich aus und durchdringt die Weite unseres Bewusstseins. Die yogischen Atemübungen (Pranayama), sind eine genaue Wissenschaft des universellen Prinzips von Energie und Kraft, welche den physischen Körper und den feinstofflichen ASTRALKÖRPER durchdringt und miteinander verbindet. Pranayama schenkt strahlende Vitalität und Frohsinn und nährt unsere Lebensqualität auf vielen Ebenen. Eine „geistreiche“ leicht verdauliche Ernährung, auf unsere Konstitution abgestimmt, sowie ein regelmäßiger Rhythmus im LebensAlltag bilden ein gesundes Fundament die Wohltat des bewussten Atem in seiner Weite zu erfahren. Die wertvollen Übungen schenken dir das notwendige Werkzeug und Wissen, um Zugang zu Deiner Lebenskraft (PRANA ) zu finden und sie im Alltag nutzen zu können. Und nun wünsche ich dir viel Freude und Inspiration beim Tief Durchatmen! Inspiration ( lateinisch inspiratio ‚Beseelung‘, ‚Einhauchen‘, aus in ‚hinein‘ und spirare ‚hauchen‘, ‚atmen‘; vgl. spiritus ‚Atem‘, ‚ Seele ‘, ‚ Geist ‘) versteht man allgemeinsprachlich eine Eingebung, etwa einen unerwarteten Einfall oder einen Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität . (Wikipedia) Doku-Filmtipp: Atmen – mehr als nur ein Reflex! in der WDR Mediathek WORKSHOP-TIPP: Atem-Workshop mit Sambhavi Sabina Meyer. Bitte neuen Termin erfragen.
Wohlfühlen im Herbst
von Sabina Meyer 1. Oktober 2024
Ausgleichende Nahrungsmittel bei Wind und Wetter die eine natürliche Selbstregulation der Bioenergien fördern. Auch Eine warme ayurvedische Ölmassage wirkt nährend für Körper und Gemüt. Ein leckeres Rezept für eine nährende Suppe und Ernährungstipps für den Herbst untersützen dein Wohlbefinden
Das geschmeidige Fasziennetzwerk
von Sabina Meyer 23. März 2024
Faszien bestimmen wesentlich unsere Beweglichkeit, Körperhaltung und allgemeine Gewebeelastizität. Sie beeinflussen die muskuläre Kraftübertragung und dienen als wichtiges Sinnesorgan für die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Das natürliche Ausgleichspotenzial der Faszien zu erhalten, ist Teil der modernen Faszienforschung. Einer der Pioniere in Sachen Faszientraining und -forschung ist Dr. Robert Schleip, Direktor der Fascia Research Group, Division of Neurophysiology, an der Universität Ulm und Vorstandsmitglied der Fascia Research Society. Dossier der Sportmedizin, Auszüge eines Interviews mit Dr. Robert Schleip Herr Dr. Schleip, wie sieht die wissenschaftliche Erforschung der Faszien momentan aus? "Weltweit ist eine richtige Aufbruchstimmung unter den Wissenschaftlern entstanden. So wird derzeit der Einfluss von verschiedenen mechanischen und biochemischen Stimulationsmethoden auf die Kollagensynthese untersucht. Es zeichnet sich etwa bei den mechanischen Stimulationsarten immer mehr ab, dass die für die Kollagensynthese zuständigen Bindegewebszellen primär auf den sogenannten Fluid Shear reagieren, also auf die relativen Bewegungen der sie umgebenden wässrigen Grundsubstanz. An anderer Stelle geht es darum, den formenden Einfluss von Hormonen auf diese Dynamik noch besser zu verstehen." Welche sind die wichtigsten Indikationen für Faszientherapie im sportmedizinischen Bereich? "Die meisten Überlastungsschäden im Sport betreffen das kollagene Fasernetzwerk im Körper. Gerissene rote Myofibrillen oder knöcherne Ermüdungsbrüche sind weitaus seltener als kollagene Überlastungsschäden. Wer solche bindegewebigen Überlastungsschäden vermeiden will oder eine bessere Regeneration sucht, für den ist eine fasziale Therapie ein sinnvoller Ansatz." Was können Breitensportler tun, um ihre Faszien elastisch und gesund zu erhalten? "Grundsätzlich mehr Variation! Für einen Läufer kann das beispielsweise bedeuten, 30-sekündige Mini-Gehpausen einzulegen oder im Laufstil gelegentlich zwischen Vorfußlauf und Fersenlauf zu wechseln. Daneben deutet sich immer mehr an, dass es vorteilhaft ist, zwei- bis dreimal pro Woche die Faszien mit elastischen Federungen zu stimulieren. Zur artgerechten Lebensweise gehört auch der gezielte Einbau von affenähnlichen Bewegungsbelastungen. Also Hangeln, Hocken, Hüpfen, Purzelbaumschlagen und Ähnliches. Das kann und soll man zu Hause im Alltag praktizieren, aber auch draußen auf erwachsenenfreundlichen Spielplätzen, im Fitnessstudio oder beim Sport." Was sind die Unterschiede zwischen Faszientherapie und Faszientraining? "Die Bindegewebszellen in der Lumbalfaszie oder der Achillessehne wissen nicht, mit welchem Medium sie stimuliert werden – ob das der Ellenbogen eines Rolfers ist, eine Hartschaumrolle oder eine Yoga-Dehnung. Was sie wahrnehmen, sind Zug-, Druck- und Scher-Bewegungen in ihrer unmittelbaren Matrix-Umgebung. Natürlich kann man mit der manuellen Faszientherapie einzelne Verklebungen oder Adhäsionen noch präziser erreichen als bei einem Gruppentraining. Mit dem Faszientraining kann ich wiederum meine sportlichen Betätigungen gezielt bereichern." Wie sehen Sie die Zukunft der Faszienarbeit in der Sportmedizin? "Wir brauchen als Erstes eine noch bessere Diagnostik. Gegenwärtig gibt es da bereits deutliche Fortschritte im Ultraschall, aber auch in der funktionellen Diagnostik. Ich denke, dass man in jedem mehrköpfigen Therapeuten- und Trainerteam in Zukunft auch einen Faszienspezialisten haben wird – so wie heute schon jeder gute Profi-Verein einen Psychologen mit dabei hat." Du möchtest die Bewegungsprinzipien nach Dr. Schleip kennenlernen und in deine sportliche Aktivität integrieren? Am 21. April 2024 gibt es einen Yoga-Faszien-Workshop zum Thema. Für Läuferinnen und Läufer, Sportlerinnen und Sportler und alle die sich gerne bewegen möchten. Herzlich willkommen!
Schneeberge und Stille im Geist
von Sabina Meyer 6. Januar 2024
....heißt es in einem bekannten Liedtext. Doch was bedeutet dies? Wir alle kennen das: Gedanken sind so flüchtig dass uns schon mal schwindelig werden kann
Die Lotusblüte
von Sabina Meyer 25. März 2023
Der Beckenboden ist ein Ort der Kraft und Verletzlichkeit zugleich. Dieses myofasziale Netzwerk ist für unterschiedliche Aufgaben zuständig und vereint große Gegensätze
von Sabina Meyer 16. Januar 2023
Auf eigenen Füßen stehend mit dem Leben verbunden ......
Die Stille der Wüste schafft Ruhe im Geist
von Sabina Meyer 27. November 2022
TIEFEN -ENTSPANNUNG Eine neue Erfahrung dehnt sich aus. Entspannung ist in aller Munde. Entspannung wird sooo gebraucht und alle wollen es endlich können. Muss doch kinderleicht sein, einfach mal entspannen - so ganz ohne Anstrengung das Nichts Tun im Hier und Jetzt. Warum fällt es nur so schwer mir das zu gönnen was mein Leben wirklich nährt? Und was bedeutet es überhaupt tief zu entspannen??? Die Füße hochlegen mit einem guten Buch voller Buchstaben vielleicht? Oder im duftenden Badewasser den Gedanken nachhängen? Alles schon probiert doch oft bringt es nur ein wenig Erleichterung und Ablenkung für den Moment ohne nachhaltige Wirksamkeit. Doch was ist eine tiefe Entspannung? Wie fühlt sich das an??? Nicht zu schlafen. Nicht zu träumen. Nicht zu grübeln oder fantasieren. ?. Unser Naturzustand ist es in körperlicher und geistiger Entspannung zu leben. Shavasana, oder die Totenstellung, wird auch Yoga Nidra, der Schlaf der Yogis genannt. Sie sieht zwar einfach aus, ist aber eine der schwierigsten Asanas (Körperhaltung) und entwickelt sich durch Übung und Bewusstheit.. K ein Wunder das es nicht gleich beim 1. Mal klappt und der Mensch entweder einschläft (auch gut zuweilen….) oder das Gedankenkarussell besonders schnell zu kreisen beginnt. Shavasana, oder die Totenstellung, wird auch Yoga Nidra, der Schlaf der Yogis genannt. Tiefen-Entspannung umfasst 3 Ebenen der Entspannung: Die körperliche, geistig mentale und die spirituelle Entspannung wirken ineinander und lassen uns schließlich auf allen Ebenen eine dynamische Ruhe und Ausdehnung erfahren. Schritt für Schritt, Ebene für Ebene, initieren wir mit Hilfe verschiedener Tools diesen Prozess. Die Sinne von der äußeren Welt lösen. Wir erfahren uns gegenwärtig im umfassenden Sein, erneuert und erfrischt mit wacher und zugleich entspannter Aufmerksamkeit. Entspannung zu erfahren ist ein Prozess, eine Folge von Ebenen unterschiedlicher Tiefe. Die Fähigkeit zur Tiefen-Entspannung braucht unsere Fähigkeit zu Konzentration. Hört sich erst mal Widersprüchlich an, wird jedoch logisch wenn wir uns beobachten und uns erforschen. Hüpfen unsere Gedanken und Empfindungen unstetig hin und her, gefolgt von Grübelei, Wertungen und Interpretationen, sind wir verloren. Verirrt im Dschungel unseres eigenen Geistes. Die Gedankenkraft geduldig immer wieder zu bündeln und in einen stetigen Fluss der reinen Wahrnehmung zu bringen braucht unsere Konzentrationskraft und führt schließlich in einen inneren Flow, Weite und Ausdehnung. 20 Minuten Tiefen-Entspannung sind soviel Wert wie 4 Std. Tiefschlaf ! Whow !!! Tiefen-Entspannung zu lernen und zu praktizieren ist Gold wert. Eine Investition für ein reichhaltiges Leben. Und absolut nachhaltig! Diese Art der Entspannung ist sehr wirksam auf vielen Ebenen, wie eine wohltuende Kur. Schon wenige Minuten genügen um Mutlosigkeit und Müdigkeit wirkungsvoller umzuwandeln als durch viele Stunden ruhelosen Schlafs. Homöostasie stellt sich ein, ein harmonisches Gleichgewicht unserer Körperfunktionen, unserer Immunsystem kann sich nun neu regulieren. Die verschiedenen Körperbereiche und Organe werden optimal mit Blut und Sauerstoff versorgt. Die Nerven werden gestärkt, und zugleich erlaubt uns das langsame Ausströmen des Atems tief ins SELBST hineinzuentspannen. Durch eine regelmäßige Übungspraxis wird das Gleichgewicht im autonomen Nervensystem von Sympatikus und Parasympathikus, wieder hergestellt. Die verlängerte Ausatmung löst den Entspannungsreflex aus und lässt den Geist zur Ruhe kommen. Gebundene Energie in zuvor verspannten Bereichen steht dir nun zur Verfügung und kann sich frei entfalten. Wir erfahren tiefe Regeneration und Erneuerung. Hört sich toll an. Wie komme ich dahin? Lege dich bequem auf den Rücken, Arme entspannt, Füße fallen locker nach außen. Eventuell lege eine leicht gefaltete Decke unter deinen Hinterkopf, die Schultern sinken auf den Boden. Schließe deine Augen weich und beobachte zuerst deinen Atem ohne einzugreifen. Nimm Empfindungen und auch Gedanken in diesem Moment bewusst wahr ohne dich an ihnen festzuhalten. Vielleicht fühlst du dich aufgeregt, erschöpft oder die Gedanken wandern in Vergangenheit oder in die Zukunft. Beobachte. Sieh was ist. Ohne zu Werten oder Geschichten zu bilden. Nach einiger Zeit hebe nacheinander deine Hände und Füße 2 cm vom Boden, spanne sie nacheinander bewusst und kraftvoll an, und lasse sie einfach mit der Schwerkraft zu Boden fallen. Der Atem sinkt tief in den Bauch hinein. Nun beginne entspannt deine Ausatmung zu verlängern. Erlaube dem Körper mehr und mehr mit der Schwerkraft zu sinken. Mit Hilfe der Autosuggestion reise durch deinen gesamten Körper und spüre dabei die verschieden Körperbereiche ganz bewusst. Von den Füßen langsam bis zum Kopf. „Ich entspanne meine Füße, meine Füße sind vollkommen entspannt….“ Durchwandere den gesamten Körper mit seinen Organen und fühle danach die Entspannung des Atems und des Geistes. Bade für einige Minuten in der inneren Stille........ Nach 20 Minuten Entspannung bewege achtsam Zehen und Finger und rolle dich für ein paar Atemzüge auf die rechte Seite. Dann setze dich aufrecht und nimm wieder bewusst deinen gleichmäßig strömenden Atem wahr. Nun bist du gestärkt und genährt für das Leben! OM OM OM. Erfahre selbst wie Tiefen-Entspannung deine Selbstwahrnehmung stärkt und dir ein Gefühl von innerer Selbstsicherheit und zentrierter Ruhe schenkt. Wer diese Kunst beherrscht besitzt den Schlüssel zu Gesundheit, Spannkraft und Seelenfrieden denn Entspannung baut das gesamte Wesen auf und weckt unglaubliche Energiereserven! Dein Geist wird klarer und gelöster, je tiefer du in die Entspannung sinkst. I n den ganzheitlichen Yogakursen des sivaraja yoga zentrums Bielefeld bereiten uns Körper- und Atemübungen auf die anschließende Tiefenentspannung vor. Durch die Bewegungs- und Dehnübungen werden Stresshormone neutralisiert und Neurotransmitter ausgeschüttet welche eine leichte Entspannung fördern. Danach leitet eine erfahrene Yogalehrerin durch die wohltuende Tiefen-Entspannung. Du bist herzlich willkommen mit uns zu entspannen!
Faszien speichern Feuchtigkeit wie Tautropfen auf einem Moosteppich
von Sabina Meyer 1. November 2022
Eine Ermutigung das fasziale Netzwerk in fließender Dynamik zu impulsieren. Damit wir uns wohlfühlen in unserer Haut. Mit den Übungsprinzipien nach Dr. Schleip.
von Sabina Meyer 27. Juni 2022
AYURVEDA SOMMER TIPP für SportlerInnen und Bewegungs-Begeisterte Im Einklang mit der Natur und den Elementen Einen kühlen Kopf bewahren! Im Sommer überwiegt die Pitta-Bioenergie welches sich in der äußeren sowie unserer inneren Natur widerspiegelt. Die Kraft der Pflanzen geht jetzt in die Blätter, Blüten und Früchte. Und auch wir sind weniger zu Hause verwurzelt sondern mehr in Aktivität und Bewegung. Um unsere Lebenskraft nicht zu schwächen, ist es eine gute Idee sich nicht „auszupowern“. Die Naturgesetze des Ayurveda empfehlen nur 80% der zur Verfügung stehenden Energie zu nutzen, damit uns die sportliche Aktivität auch nachhaltig gut tut. Einfach mal verlangsamen, im würzigen Duft des Waldes baden und Seelen-frei atmen. Unser Immunsystem profitiert vom Maß-halten …... Die Intensität im Sommer-Leben immer wieder mal mit Entspannung und Ruhephasen ausgleichen! Das ist die beste Vorbeugung um auch in der darauffolgenden kühleren Jahreszeit gesund zu bleiben, und ohne Vata und Pitta Erkrankungen (wie z.B. Gelenkbeschwerden, Hautprobleme, Depressionen, Schlafstörungen) Durch die Wärme im Sommer kommt es noch nicht zu Beschwerden, erst im Herbst, wenn Kälte und Wind dazu kommen, bricht das im Sommer angesammelte Vata und angesammeltes Pitta ( Feuer-Energie) als Beschwerden aus. Ernährung im Sommer Im warmen, hitzigen Sommer fährt die Natur unser Verdauungsfeuer runter. Gekochte Nahrung ist bekömmlicher und leicht verdaulich, auch wenn es ein heißer Tag ist. Süßes Obst, Salat oder rohes Gemüse können Mittags verzehrt werden, dann ist das Agni (Verdauungsfeuer) am stärksten und der Stoffwechsel wird nicht belastet. Jetzt ist es eine gute Idee den Verzehr von Tomaten, säurehaltigen Nahrungsmitteln und scharfe Gewürze zu reduzieren. Sie erhöhen unangemessen das Feuerelement in uns, erhitzen Körper und Gemüt und erschweren es einen kühlen Kopf zu bewahren. Im Ayurveda gilt Nahrung als Medizin. Derjenige, der die geeignete Nahrung sowie Verhalten für jede Jahreszeit kennt und sich danach ausrichtet – ist glücklich, stark und hat eine gute Ausstrahlung. (Charaka I Su, VI, 3)
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